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Impfberechtigt: Angela Merkel könnte ab sofort Astrazeneca bekommen


Berechtigung in Berlin erteilt
Lässt Angela Merkel sich jetzt impfen?

Von rtr, t-online, dpa
Aktualisiert am 31.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz.Vergrößern des BildesBerlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Bundeskanzlerin will sich impfen lassen, sobald sie an der Reihe ist. In Berlin könnte sie jetzt das Vakzin von Astrazeneca bekommen. Doch die Sorge bei Politikern wächst, als "Impf-Drängler" dazustehen.

Seit Wochen wird Kanzlerin Angela Merkel immer wieder die Frage gestellt, warum sie sich anders als andere Regierungschefs noch nicht gegen Corona hat impfen lassen. Seit Wochen lautete die Antwort der Bundesregierung mit Hinweis auf die Prioritätengruppen: "Sie lässt sich impfen, wenn sie dran ist". Aber am Dienstagabend sagte die 66-Jährige selbst, dass die Möglichkeit für sie näher gerückt sei und sie dann gerne auch zum Impfstoff von Astrazeneca greifen würde.

Seit Mittwochnachmittag ist der Weg für die Kanzlerin frei: Der Impfstoff von Astrazeneca soll nach dem Stopp für Jüngere in Berlin kein Ladenhüter bleiben. Der Senat teilte mit, dass der Impfstoff ab sofort der Altersgruppe von 60 bis 70 Jahren zur Verfügung stünde, wenn sie bisher noch keine Einladung erhalten habe. Das seien rund 300.000 Menschen, die nicht unter chronischen Krankheiten leiden. Darunter fällt auch die Kanzlerin.

Plötzlich erscheint die Impfung von Spitzenpolitikern zur Stärkung des Vertrauens in der Bevölkerung als reale Option.

Spahn erklärte, man könne es als Politiker nur falsch machen

In anderen Ländern sind Impfungen vor laufender Kamera in den Oberarm von Regierenden längst üblich. Aber deutsche Spitzenpolitiker haben bisher bis auf Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann durchweg abgewiegelt. Der allerdings auch schon 72-jährige Grünen-Politiker ließ sich am 19. März mit Astrazeneca impfen.

Denn solange noch ein Mangel an Impfstoff bestehe, sei eine Kampagne für ein möglichst breites Impfen durch prominente Vorbilder eigentlich überflüssig, heißt es in der Regierung. Gesundheitsminister Jens Spahn verwies darauf, dass es die Politik in der aufgeheizten deutschen Impf-Debatte ohnehin nur falsch machen könne: Entweder ließen sich Politiker impfen, dann handelten sie sich angesichts des Mangels an Impfstoff den Vorwurf ein, sich vorzudrängeln.

Oder sie impfen sich nicht, dann komme der Vorwurf, sie würden kein Vertrauen schaffen. "Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo die Politik vorangehen muss", sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstagabend. "Ich glaube, der wird bald kommen."

Die Lage hat sich verändert

Nur darf man nicht zu früh lospreschen. Denn schnell machte der Begriff "Impfdrängler" die Runde, als sich etwa Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand impfen ließ, ohne die Prioritätenreihenfolge zu beachten. Prompt erntete er Rücktrittsforderungen der Grünen und sprach von einer "Hexenjagd" gegen sich. Auch in der Regierung wird gewarnt, dass ein früher Impftermin und der Vorwurf einer mangelhaften Bestellung von Impfdosen eine gefährliche politische Mischung gerade für Bundespolitiker darstellten.

Nun ändert sich aber durch die vereinbarte Optionsklausel für Personen ab 60 die Lage für viele Spitzenpolitiker. Denn neben Merkel sind auch die Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt), Volker Bouffier (Hessen), Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz), Stephan Weil (Niedersachsen) und Armin Laschet (Nordrhein-Westfalen) älter als 60 Jahre. Sie könnten nun also in die neuen Prioritätengruppe aufrutschen und sich ohne Furcht vor einem Drängler-Image vor Corona schützen lassen.

Allerdings kündigten am Mittwoch neben Berlin nur Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz an, jetzt den Weg für eine Impfung aller Bürger ab 60 jetzt auch freizumachen. Eine Sprecherin von Dreyer verwies am Mittwoch darauf, dass die nötige ärztliche Einschätzung noch nicht stattgefunden habe, was angesichts der MS-Erkrankung der SPD-Ministerpräsidentin bei den Impfungen beachtet werden muss.

Hessens Ministerpräsident Bouffier gibt sich bei dem Thema gelassen: "Ja, wenn ich dran bin, werde ich mich auch mit AstraZeneca impfen lassen. Und im übrigen warte ich dann jetzt mal auf einen Termin", sagte er am Mittwoch.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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