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Rückkehr der Bären: "Der Bestand muss dringend reduziert werden"


Wölfe und Bären abschießen
"Diese Lösung ist die schlechteste"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Jäger sitzt mit einem Gewehr auf einem Hochsitz (Symbolbild): Ob Wölfe und Bären geschossen werden oder sich ungehindert ausbreiten sollen, ist umstritten.Vergrößern des BildesEin Jäger sitzt mit einem Gewehr auf einem Hochsitz (Symbolbild): Ob Wölfe und Bären geschossen werden oder sich ungehindert ausbreiten sollen, ist umstritten. (Quelle: Imago Images / Christian Schaffrath)
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Sollen wir Wölfe und Bären abschießen, damit sie für Mensch und Nutztier nicht gefährlich werden? Oder sollen sie bewusst wieder angesiedelt werden? An dieser Frage scheiden sich die Geister.

Wildtiere wurden durch die Ausbreitung des Menschen stark zurückgedrängt. Eine Begegnung mit einem Bären oder einem Rudel Wölfen in der Natur ist deswegen äußerst unwahrscheinlich. Sie kann für den Menschen aber sehr gefährlich werden.

In Italien, wo es erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte für die wilden Tiere gibt, hat ein Bär kürzlich einen Jogger getötet. Florian Harms erscheint es klüger, den Bestand zu deckeln und per Jagd zu kontrollieren. Viele t-online-Leser teilen die Meinung des t-online-Chefredakteurs, einige widersprechen ihm aber auch. Den Podcast zu seinem "Tagesanbruch" hören Sie hier:

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"Der Mensch ist das schlimmste Tier"

Helmut Jaschusch schreibt: "Bei aller Tier- und Naturliebe sollte man nicht vergessen, dass unsere Natur durch Besiedelung, Straßen, Gewerbe und so weiter nicht mehr dem entspricht, was diese Raubtiere vor 100 oder mehr Jahren vorfanden." Auch wenn die Vorstellung romantisch erscheinen möge, könne man diese Tiere nicht einfach in die heutige Landschaft setzen, meint der t-online-Leser. Andernfalls müsse man die Natur erst wieder in den damaligen Zustand bringen.

"Vielleicht lehren diese Tiere den außer Rand und Band geratenen Menschen, wieder Demut vor der Natur zu empfinden", findet hingegen Jana Klausnitzer. "Warum muss der Bestand von Tieren geregelt werden, warum nicht der der Menschen?", fragt sie. "Es klingt krass, aber der Mensch ist das schlimmste Tier."

"Der Bestand muss dringend reduziert werden"

Thomas Fiedler schreibt: "Einerseits freue ich mich über die Rückkehr der Wildtiere. Andererseits sehe ich aber auch Gefahren – nicht nur für die Menschen allgemein, sondern auch für Bauern, die Nutztiere halten, welche gerissen werden können. Der Staat kann auch nicht jedes getötete Schaf ersetzen." Seine Idee ist, abgelegene Schutzreservate einzurichten, in denen man gefährliche Wildtiere halten sollte.

"Wir haben hier in Niedersachsen ein großes Problem mit der Ausbreitung des Wolfes", schreibt Katja Bodenkamp. Auch in anderen Bundesländern gebe es bereits viel zu viele Wölfe, so ihre Einschätzung. "Trotzdem wird von Politik und NGOs suggeriert, der günstige Erhaltungszustand bei der Wolfspopulation sei noch nicht erreicht. Die Weidetierhaltung ist vom Wolf bedroht und Schaf-, Rinder- oder Pferdehalter sollen praxisferne Vorschläge aus den Ministerien zum Schutz der Tiere umsetzen. Der Bestand an Wölfen muss in Deutschland dringend reduziert werden", appelliert sie.

"Diese Gefahr wird überhaupt nicht thematisiert"

Norbert Wallner gibt zu bedenken: "Nicht nur Bären oder andere Wildtiere können dem Menschen gefährlich werden. Die Gefahr, von verwilderten Hunden angefallen zu werden, ist erheblich größer als die Begegnung mit einem Bären. Diese Gefahr wird überhaupt nicht thematisiert. Hierzulande hält man das für normal und nicht erwähnenswert."

"Mitteleuropa besteht quasi nur noch aus (Verkehrs-)Infrastruktur", beobachtet Meinhard Schulte. "Nach den aktuellen Vereinbarungen der Ampelkoalitionäre soll es, zumindest in Deutschland, ja ungebremst so weitergehen." Arten- und Umweltschutz sei unter diesen Umständen wichtiger denn je, meint der t-online-Leser.

"Aber unter solchen Rahmenbedingungen Bären und Wölfe anzusiedeln, ist doch, wie das Pferd von hinten aufzuzäumen. Wenn wir Arten- und Umweltschutz wollen, sollten wir doch besser den ersten Schritt vor dem zweiten machen. Das heißt: nicht noch mehr Verkehr, Zersiedelung und so weiter."

"Diese Lösung ist die schlechteste"

Michael Norris sagt, der tragische Vorfall mit dem durch einen Bären getöteten Jogger in Italien solle nicht zum Anlass genommen werden, um die Ansiedelung von Bären und Wölfen infrage zu stellen. "Vor 100 und mehr Jahren war das Zusammenleben von Mensch und Tier sicherlich einfacher, weil die Natur nicht so zuzementiert war, wie es heute der Fall ist. Die Lösung, die Tiere durch Abschüsse zu reduzieren, damit sich der Mensch weiter ausbreiten kann, ist die schlechteste. Wir müssen alle dazu beitragen, dass eine für beide Seiten gesunde Lösung gefunden wird."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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